- ἥρως
- ἥρως, ωος, ὁ, ursprünglich der Herr, der freie Mann, bes. als ehrende Anrede an die Soldaten. Bes. die Edlen, durch Geburt, Macht, Tapferkeit Ausgezeichneten; aber auch der Sänger Demodokus heißt so u. die nicht kriegerischen Phäaken heißen ἥρωες, freie Herren. Wie aber schon Hom. Kämpfer der Vorzeit ἡμιϑέων γένος ἀνδρῶν nennt u. der Mensch gern die früheren Zeiten als in jeder Beziehung höher u. vollkommner darstellt, so bildet sich der Begriff des ἥρως zu einem über das gewöhnliche Maß des Menschlichen hinausgehenden Helden, von denen Hes. die vor Theben u. Ilios Gefallenen nach den Inseln der Seligen versetzt, wo sie als selige Heroen einen wesentlichen Vorzug vor anderen Menschenkindern genießen; sie erscheinen dann als eine Zwischenstufe zwischen Menschen u. Göttern, als Halbgötter, die eine eigene Verehrung genießen, bes. die von einem Gotte u. einer sterblichen Frau Erzeugten. Bes. sind es einzelner Landschaften, Städte Schutzgottheiten, als welche die Gründer u. ersten Anbauer von den dankbaren Nachkommen angenommen wurden; so in Athen die ἥρωες ἐπώνυμοι, nach denen die Phylen benannt waren; sie hatten kleinere Tempel od. Kapellen, ἡρῷα, u. Feste; ἥρωες προνώπιοι die lares der Römer; μακαρίτης, der Selige, der Verstorbene; daher auch für das röm. divus
Wörterbuch altgriechisch-deutsch . 2010.